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Zuendapp Hai EVO 3

Nachdem wir feststellten, das wir mit der Puch-X50-EVO-2  zwar genug Leistung hatten ( 18 PS ),  aber das Fahrwerk der Puch dem nicht gewachsen war und in Kurven kippelig reagiert, besorgten wir eine ZÜNDAPP-HAI-25-Mofa , um gegen die starken Zündapp-Teams zu bestehen. Die Hai ist eine Mofa-Enduro-Version mit 19-Zoll-Vorderrad und 17-Zoll-Hinterrad, die ein deutlich besseres Fahrverhalten im Gelände zeigte wie unsere Puch-Rennmofas. Man sitzt im Mofa und nicht obendrauf.

Die Zündapp-Hai, Baujahr 1980 wude komplett zerlegt und überarbeitet. Rahmen und Rahmenunterzug wurden an den Zündapp-Hai-Motor, der aus der Puch X50-EVO2 ausgebaut wurde, entsprechend  angepasst und verstärkt. Eine stabile Motor-Mittenhalterung aus ST-50 wurde angeschweißt. Wasserkühler und Auspuffhalterung angebracht. Wegen der hohen Motordrehzahl von ca.14000 Upm mußte ein Kettenblatt mit 58 Zähnen gebaut werden. Eine PE-Kettenführungs-Vorrichtung mit zusätzlicher Feder-Spannrolle verhindert das Ablaufen der Kette auch unter extremsten Bedingungen. Eine demontierbare Fußrastenanlage wurde gefertigt und ein Fußbremshebelsytem für die Hinterradbremse angebaut. An der Hinterradschwinge kamen hochwertige, modifizierte KONI-Motorrad-Stoßdämpfer mit Zug-und Druckstufen-Dämpfung zum Einsatz. Bei der Telegabel wurden Stützhülsen zur Erhöhung der Federvorspannung eingebaut. Ein digitaler Daytona-Drehzahlmesser und zwei Sigma-Fahrradtachos sind am Lenker montiert. Das Rennmofa wurde von Heiko komplett neu in den AFGAS-Farben lackiert.

Zündapp-EVO 3 Motor

Aus einem einfachen Zweigang-Zündapp-Star-Motor wurde ein stark getunter wassergekühlter Zündapp-Star-EVO-3-Motor mit Membraneinlaß in das Kurbelgehäuse und Dreiganggetriebe, der auch genauso in der EVO2 probeweise eingesetzt war. Hierzu wurde das alte Kurbelgehäuse mittels Fräsmaschine komplett entfernt. Ein neues geteiltes EVO-Kurbelgehäuse aus Flugzeug-Aluminium für große 40-er-Kurbelwellenlager, passend zur Polini-EVO-Kurbelwelle, wurde aus dem "Vollen" gedreht und in das Motorgehäuse eingeschweißt. Ein passender Membran-Einlaß-Block wurde aus AL-Blechen gefertigt und vor die erste Motorhalterung eingeschweißt. Infolge der riesigen Überströmkanäle mußten diverse Bereiche des Motorgehäuses mittels WIG-Auftrag-Schweißung vergrößert werden. Neue verlängerte Stehbolzen, die bis zu den Kurbelwellen-Lagersitzen durchgehen, wurden angefertigt, damit die enormen hochfrequenten Lastwechselkräfte aus dem 16:1 verdichteten Brennraum nicht zu Gehäuse-Ermüdungsrissen führen. Ein wassergekühlter 70 ccm-Polini-EVO-Zylindersatz, ein breiter Polini-4-Zungen-Kohlefaser-Membranblock, ein Polini-EVO-Auspuff, PVL-Innenrotorzündung und 24-er-Mikuni-Flachschiebervergaser brachten ordentlich Leistung. Ein K&N-Luftfilter sorgt für saubere Verbrennungsluft, auch bei staubigen Rennen. Die Polini-EVO-Kurbelwelle muße aufwendig auf die vorliegenden Motorenverhältnisse umgearbeitet werden. Die zündungsseitig angeflanschte Minarelli-Wasserpumpe mit selbsgebauten Laufrad dreht mit Kurbelwellendrehzahl.

Der Motor drückte auf Anhieb 18,1 PS auf die Prüfstandsrolle, bei recht breitem Drehzahlband. Zwischen 10000 und 15000 UpM liegen immer über 12 PS an. Die Spitzenleistung liegt bei ca.13000 UpM an.

Der 50 ccm-Polini-EVO-Zylindersatz passt auch problemlos auf den Motor.

Motorleistung hatten wir genug, aber das Grauguß-Zahnrad am Kupplungskorb des Primärtriebes hielt im Renneinsatz nur 12 km, danach waren die Zähne abrasiert. Ein geradeverzahnter Stahl-Primärtrieb brachte mehr Standfestigkeit. Beim nächsten Rennen zerplatzte jedoch das Primärritzel in zwei Teile. Außerdem zeigten sich die Getriebewellen-Gleitlager als Schwachpunkt. Die Bronzelager wurden ausgespindelt und gegen Nadellager ausgetauscht. Nun hält das Getriebe 18 PS aus. Das neue Primärritzel hält zur Zeit auch noch.

Datenblatt

Basistyp: Zündapp-Hai 25, Baujahr 1980, Umgebaut und getunt ab 2006
Motor: Zündapp-Star, Umgebaut auf Membraneinlass ins Kurbelgehäuse, Spezial- Primärtrieb, Getriebe nadelgelagert, Polini-EVO-Kurbelwelle
Zylinder: Polini EVO 1
Zylinderbohrung: 47,6 mm
Kolbenhub: 39 mm
Hubraum: 69,36 cm³
Verdichtung: ca. 16:1
Einlasssteuerung: Polini 4-Zungen-Membraneinlaß, Carbonzungen
Vergaser: 24-er Mikuni- Flachschieber-Vergaser
Hauptdüse: 140
Motorleistung: 18,1 PS bei 12994 UpM
Zündung: PVL- Innenrotorzündung
Auspuffsystem: Polini EVO 70 ccm
Getriebe: Original-Dreigang-Ziehkeilgetriebe, mit Mehrscheiben-Ölbadkupplung, Handschaltung
Sekundärübersetzung: 13 Zähne vorne, 58 Zähne hinten
Vorderradfederung: Original-Telegabel modifiziert
Hinterradfederung: Originalschwinge mit Koni - Stoßdämpfern
Reifen: Vorne: 70/100-19,  hinten: 70/100-17
Bremsen: Original Bremsen, vorne 120 mm Ø, hinten 120 mm Ø
Tankinhalt: 8,8 Liter (1,4 Liter-Reserve)
Mofa-Gewicht fahrfertig: 74,5 kg (vorne 33,6 kg, hinten 40,9 kg)